
Besuch im Pflegeheim: Sie wollen ihr altes Leben zurück
Augustine Dietinger, 92, legt viel Wert aufs Aussehen: «Ich will nicht wie eine Hundertjährige aussehen.»
Die betagten Menschen sehnen sich nach Normalität: Frau Moni möchte alle umarmen. Herr Moni vermisst seinen Garten. Frau Dietinger will endlich wieder einmal Lädele. Ein Besuch in der Pflegewohngruppe Freya. Ein getigertes Büsi springt vom Schoss einer alten Dame. Hauskater Felix ist der Liebling der Bewohnerinnen der Pflegewohngruppe Freya am Zürcher Letzigraben. «Aber bei mir ist er am liebsten», stellt die alte Dame klar. «Weil er bei Ihnen immer etwas Feines bekommt», sagt Sandra Bergauer. Die Betriebsleiterin spricht mit lauter, deutlicher Stimme, einfühlsam und ebenbürtig. 14 pflegebedürftige und betagte Menschen leben in der Freya, 10 Frauen und 4 Männer im Alter zwischen 71 und 97 Jahren.
So familiär wie möglich möchte man die Wohngruppe gestalten, sagt Bergauer, wie ein Daheim soll sich die Pflegestation anfühlen. Offene Küche, helle Zimmer, der Blick geht auf herbstlich verfärbte Bäume, zwei Katzen, Felix und Zora, streichen durch die Gänge. Beim gemeinsamen Brunch an einem Tisch oder beim Picknick im Garten wird in normalen Zeiten die Gemeinschaft gepflegt.
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