
Genesene Corona-Patientin: «Das wichtigste ist, die Übertragungswege zu unterbrechen»
Sie haben eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht. Welche Symptome hatten Sie zu Beginn?
Susan Danubio-Hugelshofer: Am Dienstag vor zwei Wochen ging es los. Erst dachte ich, es ist der Heuschnupfen. Meine Nase ist gelaufen und meine Augen haben gebrannt. Dann habe ich jedoch auch noch den Geschmacks- und Geruchssinn verloren, da wurde ich stutzig. Da ich in der Pflege arbeite, wollte ich mich testen lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Gleichzeitig bin ich natürlich Zuhause geblieben. Fünf Tage nach den ersten Symptomen hatte ich dann das Testresultat: Positiv.
Und blieben die Symptome auch während den vergangenen zwei Wochen so mild?
Ich fühlte mich leicht angeschlagen und müde, hatte Kopfschmerzen. Aber ich war funktionsfähig.
Wie hat der Rest der Familie reagiert?
Mein Mann ist aus Sicherheitsgründen ebenfalls Zuhause geblieben, er hatte gar keine Symptome, wurde aber auch nicht getestet. Eines der Kinder hatte ein, zwei Tage Fieber, in gewohntem Rahmen. Die anderen beiden waren fit.
Haben Sie eine Ahnung, wo Sie sich angesteckt haben?
Es gibt Hypothesen, aber keine gefestigten. Wichtig ist mir, dass ich alle Regeln eingehalten und keine weiteren Personen angesteckt habe.
Sie sind ja auch Mitglied der Sekundarschulbehörde. Hatten Sie kurz vor der Erkrankung noch Sitzungen?
Nein, die letzten Tage vor den ersten Symptomen war mein Radius zum Glück bereits stark reduziert. Ich war weder an Sitzungen noch im Alterszentrum tätig.
Sie sind jetzt immun. Wie verhalten Sie sich nun in ihrem Alltag und bei der Arbeit?
Ich kann ganz tiefenentspannt sein (lacht). Im Alterszentrum werde ich mich aber nach wie vor an alle empfohlenen Schutzvorkehrungen halten, auch damit sich die Menschen um mich herum sicher fühlen. Neuerdings beinhaltet das im Pflegewesen ja auch das Tragen von Schutzmasken. Das klär ich nach den Ferien. Mein Vorschlag: Da das erweiterte Umfeld nicht weiss, dass ich immun bin, werde ich die Schutzmassnahmen weiter einhalten. Ich möchte niemanden verunsichern.
Welches Fazit ziehen Sie aus ihrer Erkrankung?
Ich hatte Glück und habe nur milde Symptome erlebt. Mir ist es wichtig offen damit umzugehen, denn nicht nur die drastischen Bilder und Zahlen gehören zu dieser Erkrankung, sondern auch die unzähligen sanften Verläufe. Es hat sich gezeigt, dass man die Übertragungswege tatsächlich unterbrechen kann, wenn man die Regeln einhält. Besonders an die Risikogruppen appelliere ich, dass Sie ihre Selbstverantwortung wahrnehmen.
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