
Wieso der Geriater am Lebensende gefragt ist
Bild: Moritz Hager, 21.08.2019Das Serata in Thalwil arbeitet mit einem Facharzt für Altersmedizin zusammen. Vor allem in Situationen am Lebensende ist das Fachwissen des Geriaters gefragt.
Was bedeutet es für eine Altersinstitution, dass die Menschen immer älter werden und oft mehrere Krankheiten haben, wenn sie eintreten?
Michael Jäger: Die Fälle werden immer komplexer, und gleichzeitig steigen die vorgegebenen Standards. Viele Häuser wollen und müssen den Patienten am Lebensende eine qualitativ hochstehende Versorgung bieten. Gleichzeitig schnüren die steigenden Kosten sie ein.In den nächsten fünf bis zehn Jahren gehen viele Hausärzte in Pension. Droht eine Versorgungslücke?
Jäger: Wir müssen die Versorgungsstrukturen anpassen. Für das Serata haben wir ein Modell einer Kooperation zwischen Hausärzten und einem Facharzt für Altersmedizin als leitendem Arzt. So können wir das Gute aus beiden Systemen vereinbaren und haben die Grundversorgung und die fachärztliche Expertise.Das Serata geht einen neuen Weg mit einem Geriater. Was war der Auslöser?
Silvia Müller: Wir waren schon seit einigen Jahren auf der Suche nach einem Altersmediziner, der uns in spezifischen Fällen berät und die Hausärzte unterstützt. Geriater sind in der Schweiz aber Mangelware, und die wenigen, die es gibt, arbeiten in Spitälern. Frei praktizierende Geriater, die eine Praxis aufbauen, haben ihre Patienten schnell zusammen und haben kaum Kapazität, um in Pflegezentren zu arbeiten.Können Sie einen Fall schildern, als ein Geriater fehlte?
Müller: Solche Situationen gab es immer wieder, vor allem in Palliativsituationen, also am Ende des Lebens. Der Bewohner oder die Bewohnerin leidet an mehreren schweren Krankheiten. Er oder sie ist kognitiv eingeschränkt und muss verschiedene Medikamente einnehmen. Vielleicht kommen noch ethische Fragestellungen hinzu wie beispielsweise, welche Behandlungen am Lebensende noch sinnvoll sind. Zudem müssen die Angehörigen mit ins Boot geholt werden. Hier können Sie den ganzen Originaltext lesen auf der Seite von www.zsz.ch

