Frauen arbeiten viel gratis und leisten in der Region Werdenberg mehr Freiwilligenarbeit
Erlebtes

Frauen arbeiten viel gratis und leisten in der Region Werdenberg mehr Freiwilligenarbeit

Frauen streiken heute. Unter anderem weil die Wirtschaft auf ihre Kosten spart. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Die Wirtschaft und Politik spart auf Kosten der Frauen. Etwa bei den öffentlichen Ausgaben für Betreuungs- und Pflegeangebote. Das fällt auf die Frauen zurück. Sie schliessen die Lücken, sei es mit Gratis-Familienarbeit, Gratis-Pflegearbeit oder öffentlicher Sozialarbeit. Anstatt gut ausgebildetes und fair bezahltes Kinderbetreuungspersonal anzustellen, werden billige Praktika angeboten. Bedarfsgerechte Spitex-Angebote und genügend lange Spitalaufenthalte will sich die Wirtschaft nicht leisten. Die Familien – und damit gemeint sind meist die Frauen – werden sich schon irgendwie organisieren, um die Lücken zu schliessen. Frauen leisten schweizweit eine gesellschaftlich notwendige Arbeit im Wert von jährlich 250 Milliarden Franken gratis. Dies schreibt das Komitee «Frauenstreik» auf seiner Website.

Als Beispiel wird auf der Website eine Frau zitiert, die ihr Lehrerpensum kürzen musste, um ein todkrankes Familienmitglied zu pflegen. Der Kanton sparte durch sie gleich dreimal: Lohn- und Pflegekosten sowie Pensionskassengelder. Letztere wurden gestrichen, weil wegen einer kantonalen Sparrunde die Pensionskassenzahlungen unter einem gewissen Einkommen sistiert wurden. In der Region Werdenberg sind es ebenfalls die Frauen, die mehr Freiwilligenarbeit leisten. Beim Diakonieverein Werdenberg sind von 100 Freiwilligen 80 Prozent weiblich. Sie leisten Besuchsdienste bei Betagten, begleiten Schwerkranke und Sterbende, helfen Flüchtlingen und helfen bei der Lebensmittelabgabe, an Mittagstischen, Kaffeetreffen und Gesangsnachmittagen für Senioren. «Frauen sind sozial engagierter. Sie haben einen ausgeprägteren Fürsorgeinstinkt», sagt die Diakonische Mitarbeiterin Elke Pereyra. Da die heutigen Frauen sehr eingebunden sind im Beruf, sei es schwierig, genügend, Freiwillige zu finden. Schön sei, dass gerade für praktische Arbeiten wie Fahrdienste und Abladen von Lebensmitteln vermehrt Männer gewonnen werden können.  Hier können Sie den ganzen Originaltext lesen auf der Seite von www.tagblatt.ch

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert