
Geldsegen für Heime, doch alte Leute gehen leer aus
Teurer Lebensabend: Heime wälzen ihre Defizite auf die Bewohner ab. Foto: Getty Images
Luise K. ist schon fast zum Symbol geworden für alte Leute, die sich wegen hoher Altersheimrechnungen für ihre Rechte wehren. Die 100-jährige Frau aus Urdorf ZH hat kürzlich vom Zürcher Regierungsrat recht erhalten. Die Gemeinde hatte von den Altersheimbewohnern für die letzten zwei Jahre zu hohe Preise verlangt. Jetzt muss Urdorf Geld zurückbezahlen.
Ein folgenschwerer Bundesgerichtsentscheid und Berechnungen des Recherchedesks von Tamedia zeigen nun, dass eigentlich noch sehr viel mehr Senioren diesen Kampf führen müssten. Hunderte. Möglicherweise gar Tausende. Denn es sieht danach aus, als hätten sie in den letzten Jahren hohe Millionenbeträge zu viel bezahlt.
Das Bundesgericht hat Mitte August in einem St. Galler Fall entschieden, dass der Kanton die ungedeckten Kosten eines Altersheims für die Pflege seiner Bewohner vollumfänglich übernehmen muss. Das tönt harmlos, hat aber weitreichende Konsequenzen. Curaviva, der Dachverband Schweizer Heime, hat den Entscheid analysiert. Direktor Daniel Höchli sagt: «Der Entscheid gilt nun für alle Kantone.» Das bedeutet, dass Heime künftig die ganzen bislang ungedeckten Kosten aus der Pflege bei der Gemeinde oder dem Kanton einfordern können. Die Kommunen müssen deshalb mit hohen Forderungen rechnen. Hier können Sie den Originaltext lesen auf der Seite von www.derbund.ch

